Einsamkeit schadet uns. Verglichen mit anderen schädlichen Einflüssen, wie der Luftverschmutzung oder starkem Alkoholkonsum, sind soziale Isolation und Einsamkeit das größte Gesundheitsrisiko. Großbritannien hat sogar eine Einsamkeitsministerin benannt, um dem Problem wachsender Isolation entgegenzuwirken.
Die Lösung ist naheliegend: Auf Menschen zugehen, Kontakte knüpfen, Freunde finden. Aber das fällt vielen, gerade älteren Menschen schwer. In großen Städten leben wir immer anonymer in ländlichen Regionen ziehen wiederum viele weg.
Die nebenan.de Stiftung versucht mit einem Aktionstag und einer digitalen Plattform zu intervenieren. Heute am Tag der Nachbarn sind in Sachsen-Anhalt 117 Nachbarschaftsfeste (Stand 23.05.2019) angemeldet, deutschlandweit sind es rund 3.000. Sie bieten einen ersten Impuls, um neue soziale Kontakte in seiner Nachbarschaft zu finden und setzen ein Zeichen für mehr Gemeinschaft und weniger Anonymität.
Besonders ältere Menschen, die oft wenig soziale Kontakte haben, sollen in diesem Jahr verstärkt eingebunden werden. Deshalb haben alle Fest-Veranstalter*innen in der „Mitmach-Box“ von der Stiftung Postkarten erhalten, mit denen sie gezielt ältere Nachbar*innen zu ihrem Nachbarschaftsfest einladen können.
„Fast jeder von uns hat einen älteren Nachbarn, der sich über mehr Gesellschaft freuen würde. Ein Nachbarschaftsfest ist eine niedrigschwellige Möglichkeit, um unkompliziert Menschen aus allen Altersgruppen an einen Tisch zu bringen“, sagt Sebastian Gallander, Geschäftsführer der nebenan.de Stiftung.
Ob lange Tafel, Hoffest, gemeinsames Fastenbrechen, Konzert oder Straßenfest: Wer mitfeiern möchte, kann auf der Karte unter www.tagdernachbarn.de seine Postleitzahl eingeben, ein Fest in der Nähe finden und sich anschließen.
Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey honoriert die Initiative mit einem Besuch in Schwedt in Brandenburg: Sie wird am 24. Mai beim Nachbarschaftsfest im dortigen Mehrgenerationenhaus anwesend sein. „Der Tag der Nachbarn ist ein schöner Anlass, die Tische und Stühle vom Balkon auf die Straße oder in den Hof zu stellen und mal zu schauen, wer sich neben uns setzt“, sagt Dr. Franziska Giffey, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Zugegeben ist noch nicht jede Region vertreten. Aber im Vergleich zu letztem Jahr hat sich die Anzahl der Feste bereits verdreifacht. Eine positive Entwicklung, die im nächsten Jahr fortgeführt werden kann.
Neben den Aktionstagen kann auch ein Ehrenamt den Weg aus der Einsamkeit ebnen. Ansprechpartner sind Freiwilligenagenturen und Engagementzentren, die das passende Engagement vermitteln können. Eine Übersicht Ihrer Ansprechpartner in Sachsen-Anhalt finden Sie hier.
Hintergrund:
Der Tag der Nachbarn ist eine Initiative der gemeinnützigen nebenan.de Stiftung. Der Aktionstag wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Deutschen Fernsehlotterie, der Diakonie Deutschland, Edeka, Wall sowie dem Deutschen Städtetag. Sie wird durch die Wochenzeitung DIE ZEIT sowie ein großes Partnernetzwerk unterstützt.
Kontakt:
nebenan.de Stiftung gemeinnützige GmbH
Köpenicker Str. 154
10997 Berlin
Telefon: +49 30 346 55-7762
E-Mail: kontakt(at)nebenan-stiftung.de
Webseite: www.nebenan-stiftung.de
Quellen: Pressemitteilung der nebenan.de Stiftung vom 23.05.2019, Bericht der ARD "Warum Einsamkeit uns krank macht" vom 18.05.2019
Weitere Neuigkeiten rund ums freiwillige Engagement in Sachsen-Anhalt und bundesweit lesen Sie hier.