Im vergangenen September veröffentlichte die Forschungsgesellschaft für Gerontologie in Dortmund gemeinsam mit dem dlv die Ergebnisse ihrer Studie mit dem Titel "Ländliches Engagement im deografischen und sozialen Wandel: Status quo, Herausforderungen und Gestaltungsperspektiven am Beispiel der LandFrauen". Die Befragung der mehr als 4.000 Mitglieder des Verbands ergab: Freunde und Gemeinschaft sind die Hauptgründe für das Engagement der Frauen. Des Weiteren nennen sie altruistische und gemeinwohlorientierte Beweggründe ebenso wie die Möglichkeit der Gesaltung vor Ort.
Ein Hemmnis für das Engagement stellt vor allem der zeitliche Aspekt dar. Das betrifft vor allem Frauen, die Kinder, Enkelkinder oder andere Angehörige pflegen und betreuen, aber auch Beruf, Studium oder Ausbildung schränken die verfügbare Zeit ein. Darüber hinaus erschweren Uhrzeiten von Veranstaltungen ebenso wie die saisonale Eingebundenheit (z.B. in der Erntezeit) das Ehrenamt. Schlecht ausgestattete Räume und hohe Mieten werden als weitere Hemmisse aufgezählt. So "wird deutlich, dass das Engagement von Landfrauen vor allem eine Frage der Vereinbarkeit mit dem Alltag ist." (LandInForm 4/2023, S. 20)
Frauen sollten darin bestärkt werden, Führungsaufgaben zu übernehmen. Dazu gehört auch, Anforderungen im Vorfeld klar zu kommunizieren und Selbstzweifel offen zu thematisieren. Jüngere Befragte sehen Potenzial in digitalisiertem Ehrenamt, welches Fahrtwege einspart und so Zeit für sonstige Verpflichtungen schafft. Andererseits sollten die Mobilität im ländlichen Raum ebenso wie die Ausstattung vor Ort verbessert werden. Die Studienautorinnen nennen darüber hinaus Wertschätzung und Anerkennung durch Kommune und Politik als entscheidenden Faktor für Engagement auf dem Land. Zur Verbesserung des Status quo "sind Politiker*innen und auch Arbeitgeber*innen gleichermaßen gefragt. Hilfreich wären gesetzlich geregelte Freistellungsmöglichkeiten für Ehrenamtliche und flexible Arbeitszeitmodelle. Auch verlässliche Betreuungs- und Entlastungsangebote würden dazu führen, dass Frauen eher ein Ehrenamt ausüben." (Ebd., S. 21)
Die Ergebnisse der Studie können Sie hier nachlesen.