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Ministerpräsident Haseloff überreicht vier Bundesverdienstorden

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat heute in der Magdeburger Staatskanzlei Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an eine Bürgerin und drei Bürger überreicht.

Verliehen wurden die Orden von Bundespräsident Joachim Gauck. Haseloff hob bei dieser Gelegenheit die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements für das Funktionieren der demokratischen Gesellschaft hervor: „Die hohe gesellschaftliche Bedeutung des Ehrenamtes zeigt sich im jahrelangen Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger, die selbstlos und mit großem Einsatz ganz wesentlichen Anteil am Funktionieren unseres Gemeinwesens haben. Um auch für künftige Herausforderungen in der Gesellschaft gewappnet zu sein, ist es notwendig, generationenübergreifend für das Ehrenamt zu werben."

Geehrt wurden:

Gisela Berndt, Köthen, Verdienstkreuz am Bande
Die 78-jährige pensionierte Bibliothekarin wurde für die außergewöhnlichen ehrenamtlichen Verdienste geehrt, die Sie sich in den vergangenen Jahrzehnten um die kulturelle Entwicklung der Stadt Köthen erworben hat. Als Leiterin der Stadtbibliothek (bis 2002) setzte sie sich in einer Weise für die Einrichtung ein, die über Ihre Amtspflichten weit hinausging. Nicht zuletzt dank ihres Einsatzes gelang es, das Gebäude in einen ansprechenden Zustand zu versetzen. Die neu gestaltete Bibliothek ist eine Bereicherung der städtischen Infrastruktur und dient als Ort für vielfältige Veranstaltungen. Darüber hinaus ist sie Gründungsmitglied des Freundes- und Fördereins Bachgedenkstätte im Schloss Köthen e.V. und war seit 2004 viele Jahre seine Geschäftsführerin. Zu Ihren Aufgaben gehörte unter anderem die Organisation der Musikfeste „Köthener Herbst“. „Zusammen mit den Vorstandsmitgliedern des Freundes- und Förderkreises haben Sie es geschafft, ein kleines, aber feines Festival nicht nur zu erhalten, sondern zu einem in Qualität und Kontinuität anerkannten Musikereignis zu machen“, wandte sich Haseloff an Berndt.

Ulrich Gerstner, Nienburg, Verdienstkreuz am Bande
Der 62-jährige frühere Landrat wurde für sein herausragendes kommunalpolitisches Engagement im Salzlandkreis und im früheren Landkreis Bernburg geehrt. Er gehörte zu den „Kommunalpolitikern der ersten Stunde“, die sich für den Aufbau und die Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung in Sachsen-Anhalt eingesetzt haben. 1990 wurde er Mitglied des Bernburger Kreistags. Von 1994 an war er Landrat im Altkreis Bernburg. Nach der Gebietsreform 2007 wurde er auch im Salzlandkreis in dieses Amt gewählt. Neben seiner hauptamtlichen Tätigkeit hat er sich auch in verschiedenen Ehrenämtern für die kreislichen Belange eingesetzt. Über 12 Jahre war er Vizepräsident und zuletzt Präsident des Landkreistages Sachsen-Anhalt. Im Deutschen Landkreistag war er Vorsitzender des Kulturausschusses. Ehrenamtlich engagierte er sich auch im Landesauschuss für Erwachsenenbildung und im Landesverband der Volkshochschulen Sachsen-Anhalt, dessen Vorsitzender er heute noch ist. „Sie haben sich große Verdienste um den Aufbau demokratischer Strukturen in ihrem Landkreis und in unserem Heimatland erworben und in vorbildlicher Weise einen Beitrag zum Gemeinwohl geleistet“, richtete sich Haseloff an Gerstner.

Dr. Thomas Kunath, Muldestausee (OT Muldenstein), Verdienstmedaille
Der 75-jährige pensionierte Musikschullehrer wurde für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement auf dem Gebiet der Kunst und Kultur, insbesondere im Zusammenhang mit der Barockkirche Burgkemnitz, geehrt. Er gehörte einem bereits 1990 gegründeten Kuratorium an, das sich vielseitig um die Barockkirche bemühte. Aus dem Kuratorium entstand 1992 der Förderverein Barockkirche Burgkemnitz e.V., dessen Vorsitz er übernahm und bis heute innehat. In dieser Funktion hat er die Kirchensanierung engagiert unterstützt und maßgeblich dazu beigetragen, die Kirche für geistig-kulturelle Zwecke zu bewahren. Seit 1990 organisiert er vielfältige Veranstaltungen, beispielsweise Konzerte der klassischen Musik und Orgelvespern. Sie sind stets von hoher Qualität und finden Interesse über die Region hinaus. Als ehrenamtlicher Organist begleitet er die Gottesdienste und spielt jährlich eine Orgelvesper. Bereits 19 Mal leitete er die musikalische Weihnachtsmette am 2. Feiertag. Seit 1990 betätigt er sich als Juryvorsitzender des Wettbewerbes „Jugend musiziert“ in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld, Wittenberg und in der Stadt Dessau-Roßlau. „Sie haben mit Ihrem Wirken das gesellschaftliche und kulturelle Leben bereichert und sind noch immer mit dem anfänglichen Enthusiasmus dabei“, betonte Haseloff an Kunath gewandt. 

Hans-Jörg Schuster
, Magdeburg, Verdienstkreuz am Bande
Der 63-jährige Unternehmer wurde für die aktive Mitwirkung bei der Neuorganisation der Handwerksstrukturen nach der Wiedervereinigung und für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement im Handwerk geehrt. Es ist ihm maßgeblich zu verdanken, dass sich die Handwerkerschaft in Sachsen-Anhalt zu einem angesehenen und bedeutenden Faktor im Wirtschaftskreislauf entwickelt hat. Seit 1992 ist er Präsident des Gesamtverbandes Handwerk Sachsen-Anhalt e.V. Zusätzlich war er seit 1994 Präsidiumsmitglied und Vizepräsident des Handwerkstages Sachsen-Anhalt, bevor er 2011 zu dessen Präsidenten gewählt wurde. Seit 2011 arbeitet er ehrenamtlich im Verwaltungsrat der AOK Sachsen-Anhalt mit und ist seit 2006 Vertreter des Handwerks in der Versammlung der Medienanstalt Sachsen-Anhalt. Auf dem Gebiet der Denkmalpflege leistet er als Mitinhaber der traditionsreichen Paul Schuster GmbH Hervorragendes. Magdeburger Bauten wie der Dom, die Johanniskirche und das Kloster Unser Lieben Frauen sind Beispiele für sein Schaffen zur Erhaltung der historischen Bausubstanz. In der ersten Legislaturperiode des Landtags nach der Wiedererrichtung des Landes (1990-1994) gehörte er zu den Abgeordneten. Bis heute engagiert er sich ehrenamtlich als Mitglied des Magdeburger Stadtrats. „Für Sie ist es Berufung, für andere tätig zu sein und Interessen des Gemeinwohls zu vertreten“, wandte sich Haseloff an Schuster.

Hinweis: Da der frühere Landrat des Burgenlandkreises Harri Reiche erkrankt ist, konnte die Übergabe des ihm vom Bundespräsidenten verliehenen Verdienstkreuzes am Bande nicht wie angekündigt erfolgen.

Kontakt:
Staatskanzlei und Ministerium für Kultur
Sachsen-Anhalt
Hegelstrasse 42
39104 Magdeburg
Tel. 0391 / 567 6689
E-Mail Holger.Totzek(at)stk.sachsen-anhalt.de  

Quelle: Pressemitteilung der Staatskanzlei vom 13.12.2016