Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat heute in der Magdeburger Staatskanzlei Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an drei Bürgerinnen und einen Bürger überreicht. Verliehen wurden die Orden von Bundespräsident Joachim Gauck. Haseloff hob bei dieser Gelegenheit die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements für das Funktionieren der demokratischen Gesellschaft hervor: „Die hohe gesellschaftliche Bedeutung des Ehrenamtes zeigt sich im jahrelangen Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger, die selbstlos und mit großem Einsatz ganz wesentlichen Anteil am Funktionieren unseres Gemeinwesens haben. Um auch für künftige Herausforderungen in der Gesellschaft gewappnet zu sein, ist es notwendig, generationenübergreifend für das Ehrenamt zu werben.“
Geehrt wurden:
Dr. Horst Dietz, Berlin, Verdienstkreuz am Bande
Der 74-jährige Ingenieur wird für seinen herausragenden ehrenamtlichen Einsatz zu Gunsten der Franckeschen Stiftungen und der Akademie Leopoldina geehrt. Dietz engagiert sich im Freundeskreis der Franckeschen Stiftungen und im Freundeskreis der Akademie, dessen Vorstandsvorsitzender er ist. Ministerpräsident Haseloff würdigte Dietz als einen Menschen, der sich die Vollendung der Deutschen Einheit zur Aufgabe gestellt habe. Er sagte in seiner Laudatio: „Sie wussten aber auch um den unermesslichen kulturellen Reichtum Ihrer Heimat. In Halle zeigt er sich unter anderem in der Präsenz der Franckeschen Stiftungen. Diese einzigartige Stätte der Verbindung von christlichem Glauben und wissenschaftlicher Bildung war in höchstem Maße vom Untergang bedroht, und Sie gehören zu den Menschen, die uns vor diesem Kulturgutverlust bewahrt haben.“
Prof. Dr. Gesine Foljanty, Halle, Verdienstkreuz am Bande
Die 64-jährige Hochschullehrerin hat an der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg den Lehrstuhl für Japanologie aufgebaut und damit erheblich zum guten Ruf Sachsen-Anhalts als Wissenschaftsstandort beigetragen. Insbesondere widmet sie sich dem Aufbau und der Pflege zahlreicher Universitätspartnerschaften und dem Austausch von Studenten und Wissenschaftlern zwischen Japan und Deutschland. In Anwesenheit eines Vertreters der Japanischen Botschaft in Deutschland stellte Ministerpräsident Haseloff fest: „Sie sind zu einer Botschafterin japanischer Kultur und Lebensweise in unserem Land geworden, und Sie wecken Interesse und Verständnis für Sachsen-Anhalt und Deutschland im fernen Kaiserreich. Damit wurden Sie zur Brückenbauerin und haben sich große Verdienste erworben, für die ich Ihnen heute sehr gerne danke.
Elisabeth Hucke, Magdeburg, Verdienstorden am Bande
Die 71-jährige Seelsorgerin und ehemalige Gemeindereferentin engagiert sich seit 1981 für die Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen. Sie gründete u.a. die „Aktion für Polen“ und unterstützt insbesondere ein Kinderdorf in Rajsko. Haseloff unterstrich in seiner Würdigung, dass der Beitrag zur Versöhnung der Völker aus tiefem christlichen Glauben heraus beispielgebend für unser ganzes Gemeinwesen sei. Elisabeth Hucke habe “ein bleibendes Zeichen der Hoffnung aufgerichtet“. Mit Blick auf die jüngste deutsch-polnische Geschichte sagte Haseloff: „Es soll auch daran erinnert werden, wie entscheidend der Freiheitswille des polnischen Volkes und auch des polnischen Papstes für den Zusammenbruch der kommunistischen Herrschaft gewesen ist. Dafür sind wir dankbar ebenso wie für die dauerhafte Aussöhnung zwischen unseren Völkern.“ Elisabeth Hucke habe dazu einen bleibenden Beitrag geleistet und sich um unser Land verdient gemacht, schloss der Regierungschef.
Dr. Anja Schneider, Dessau-Roßlau, Verdienstkreuz am Bande
Die 47-jährige Krankenschwester ist Geschäftsführerin der Anhaltischen Hospiz- und Palliativgesellschaft gGmbH. Sie hat sich in außergewöhnlicher Weise um die Hospizarbeit und die palliative Versorgung sterbender Menschen in Sachsen-Anhalt verdient gemacht. Ihr ist der Aufbau des Hospizes in Dessau im Rahmen der Anhaltischen Diakonissenanstalt zu verdanken. Ministerpräsident Haseloff würdigte dieses große Engagement für die Schwächsten in unserem Gemeinwesen mit den Worten: „Sie geben unserem Gemeinwesen ein eindrucksvolles Vorbild, wie christliche Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit in unserer modernen Welt aussehen können. Sie verschaffen gerade jungen Menschen eine Vorstellung davon, wie entscheidend Glaubensgrundlagen nicht nur für die Lebensführung des einzelnen Menschen, sondern auch für das Zusammenleben einer Gesellschaft sind.“ Dadurch habe Dr. Schneider sich sehr große Verdienste um unser Land erworben, betonte Haseloff.
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Zur Quelle (Zugriff am 10.08.2016)