Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat heute in der Staatskanzlei in Magdeburg Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an fünf Bürger aus Sachsen-Anhalt überreicht. Verliehen wurden die Orden von Bundespräsident Joachim Gauck. In seiner Laudatio wies Haseloff auf die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements für unsere Gesellschaft hin. Die Geehrten hätten sich um das Gemeinwohl verdient gemacht. Haseloff: „Sie handeln eigenverantwortlich, interessieren sich für ihre Mitmenschen und die Gemeinschaft und stellen sich in deren Dienst. Das Ehrenamt ist Ausdruck zivilgesellschaftlicher Selbstorganisation. Ohne Ehrenamt ist kein Staat zu machen und kein Gemeinwesen zu organisieren.
Geehrt wurden:
Reinhard Doberenz, Magdeburg, Verdienstkreuz am Bande
Der 67-jährige Verwaltungsleiter im Ruhestand wird für sein vielfältiges Engagement geehrt. Er war als Regionalleiter der Johanniter Unfall-Hilfe am Aufbau und der Organisation des Katastrophenschutzes und des Rettungsdienstes in Sachsen-Anhalt maßgeblich beteiligt. Darüber hinaus engagiert er sich ehrenamtlich vor allem in der Johanniter Hilfsgemeinschaft und setzt sich für Menschen in Rumänien, in Lettland und der Ukraine ein. Haseloff hob in seiner Laudatio hervor: „Auf dem Gedanken des gemeinsamen Handelns und der Übernahme von Verantwortung beruht unsere Zivilgesellschaft. Für diesen Grundsatz stehen Menschen wie Reinhard Doberenz: hauptberuflich wie im Ehrenamt. Weit über Ihre dienstlichen Belange hinaus haben Sie sich ehrenamtlich in Projekte der Johanniter-Unfall-Hilfe und der Johanniter Hilfsgemeinschaft Magdeburg eingebracht."
Burkhard Hahn, Naumburg, Verdienstmedaille
Der 72-jährige Gärtnermeister wird für sein kirchliches und politisches Engagement ausgezeichnet. Er war unter anderem Vorsitzender des ersten frei gewählten Kreistages des damaligen Kreises Naumburg. Darüber hinaus engagiert er sich seit vielen Jahren kirchlich. Ferner ist er ehrenamtlich für die Pflege des historischen Domfriedhofs der Vereinigen Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz verantwortlich. Haseloff sagte unter anderem: „Sie haben die öffentliche Meinungsbildung beeinflusst und das Gemeinwohl nachhaltig und energisch befördert. In uneigennütziger Weise haben Sie sich um Ihre Heimatstadt und ihre Menschen verdient gemacht. Ihr Wirken verstehen Sie als Dienst am Nächsten. Die Ihnen entgegengebrachte Wertschätzung spricht für sich. Sie sind eines der Gesichter Ihrer Stadt.“
Helmut Rieche, Bernburg, Verdienstkreuz am Bande
Der 73-jährige Ingenieur war nach der friedlichen Revolution der erste frei gewählte Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister der Stadt Bernburg. Er hat die Entwicklung der Stadt nachhaltig geprägt und sich ehrenamtlich stark engagiert. Als Mitglied des Gemeindekirchenrates hat er in Bernburg die Friedensgebete moderiert. Darüber hinaus war er lange Jahre Vorsitzender der CDU-Bernburg und ist bis heute Vorsitzender des Verkehrsvereins Bernburg. Haseloff über Rieche: „Mit Ihrem unprätentiösen Auftreten, Ihrer Verlässlichkeit und Ihrer Authentizität genießen Sie weit über Bernburg hinaus großes Ansehen. Mit dem klaren Blick für das Machbare, mit Ihrem pragmatischen, auf Ausgleich und Integration bedachten Politikverständnis und ihrer unideologischen Herangehensweise waren Sie ein großer Glücksfall für Ihre Heimatstadt.“
Klaus Schindzielarz, Verdienstmedaille, OT Deutleben
Der 67-jährige Diplom-Ingenieur wird für sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement geehrt. Er ist langjähriger Vorsitzender des Fördervereins Dorfkirche Deutleben, hat sich in der Stiftung „Aufbau Unstrut Finne“ engagiert und ist seit 2009 kommunalpolitisch aktiv. Er gehört dem Stadtrat der Stadt Wettin-Löbejün an und ist Mitglied des Bau- und Vergabeausschusses. Haseloff würdigte Schindzielarz als Vorbild für die Gemeinschaft. „Sie haben sich ehrenamtlich für die Pflege und den dauerhaften Erhalt unseres baukulturellen Erbes eingesetzt. Ihre Leistung ist längerfristig angelegt und ein ganz herausragendes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement. Ihr uneigennütziger Einsatz mehrt unser kulturelles Erbe. Für Sie schließt der Freiheitsbegriff auch die Verantwortung des Einzelnen gegenüber der Gemeinschaft ein.“
Siegfried Siegel, Verdienstkreuz am Bande, Wernigerode
Der 65-jährige Chemielaborant wird für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Er ist seit vielen Jahrzehnten kirchlich stark engagiert unter anderem als Mitglied des Gemeindekirchenrates und der Landessynode. Nach 1990 engagierte er sich in der SPD. Er war Vorsitzender des SPD-Ortsvereins und ist seit 1990 ohne Unterbrechung Mitglied des Stadtrates der Stadt Wernigerode. Haseloff über Siegel. „Sie haben uneigennützig beim Aufbau und der Festigung kommunaler Strukturen mitgewirkt und auf die Geschicke Ihrer Stadt nach 1990 steten und großen Einfluss genommen. Ihr ehrenamtliches Engagement ist beeindruckend. Ohne Menschen wie Siegfried Siegel wäre unser Gemeinwesen schwer denkbar. Und ganz sicher hätte es ohne Menschen wie Siegfried Siegel keine gute Zukunft.“
Kontakt:
Staatskanzlei und Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt
Dr. Georg Kötteritzsch
Hegelstrasse 42
39104 Magdeburg
Tel. 0391 / 567 67 03
E-Mail Georg.Koetteritzsch(at)stk.sachsen-anhalt.de
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Quelle: Pressemitteilung der Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Nr. 453/2016 vom 12.10.16