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Hallesches Projekt mit Bundespreis augezeichnet

Das hallesche Jugendprojekt „Jüdisches Halle – gestern und heute“ wurde mit dem erstmals ausgelobten Ehrenamtspreis für jüdisches Leben in Deutschland ausgezeichnet. Bundesinnenministerin Nancy Faeser und der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Dr. Felix Klein, überreichten den Preis.

 

„Die Preisträger zeigen, dass Halle trotz des schrecklichen Anschlags eine offene und vielfältige Stadt ist. Mit ihrem interaktiven Stadtrundgang durch Geschichte und Gegenwart vermitteln sie nicht nur Wissen über jüdisches Leben in Halle, sondern schaffen auch viele fruchtbare Begegnungen; und das auf eine sehr moderne Art und Weise“, würdigte Nancy Faeser das besondere Engagement der Jugendlichen.
Der Preis richtet sich vor allem an ehrenamtliche Projekte, die jüdisches Leben in seiner Vielfalt sicht-bar machen und dazu beitragen, es als selbstverständlichen und integrativen Bestandteil der Gesellschaft wahrzunehmen. Das ausgezeichnete Projekt „Jüdisches Halle – gestern und heute“ hat die Jury dabei besonders überzeugt.
Die Jugendlichen zwischen 16 und 26 Jahren haben in ihrer Freizeit einen digitalen Stadtrundgang unter dem Motto „Jüdisches Halle – gestern und heute“ entwickelt. Dafür haben sie mehrere Monate lang recherchiert, Interviews geführt, Zeitzeugenbriefe eingelesen, Orte ausgewählt und einen interaktiven Stadtrundgang mit der App Actionbound ins Leben gerufen. Die Tour macht Facetten jüdischen Lebens in Halle vom Mittelalter bis heute sichtbar und erlebbar, regt Menschen zum Nachdenken an, bringt sie in Kontakt miteinander und trägt auf diese Weise dazu bei, Vorurteile abzubauen. Mittels der kostenfreien App kann sich nun jeder auf eine Entdeckungstour durch Halle begeben. Die Mitglieder der Gruppe selbst erklären dazu: „Wir finden es wichtig, jüdisches Leben als Teil der Deutschen Gesellschaft sichtbar zu machen. Mit unserem Projekt möchten wir insbesondere Wissen vermitteln und uns für mehr Toleranz und Dialog stark machen - sowohl in Halle als auch darüber hinaus. Wir freuen uns sehr über die große Anerkennung“.
Bürgermeister Egbert Geier würdigt die Auszeichnung: „Diese jungen Menschen bieten dem Antisemitismus die Stirn und tragen aktiv dazu bei, dass ‚Nie wieder‘ keine leere Worthülse ist. Antisemitismus arbeitet mit negativen Gefühlen wie Angst, Neid und Hass; er verblendet, lehnt ab und wirbt mit falschen Annahmen. Vor dem Hintergrund stetig steigender Zahlen antisemitisch motivierter Straftaten schätzt die Stadt das Engagement der jungen Menschen ganz besonders. Der Preis ist eine hoch verdiente Auszeichnung und Anerkennung, über die ich mich persönlich sehr freue. Meine herzlichsten Glückwünsche!“
Das Projekt „Jüdisches Halle – gestern und heute“ wird begleitet durch die Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V. sowie den Zeit-Geschichte(n) e.V. und durch die Stadt Halle (Saale) und das Land Sachsen-Anhalt sowie die HALLIANZ für Vielfalt gefördert. Es sind weitere Touren in der Stadt Halle geplant, um jüdisches Leben für noch mehr Einwohner und Einwohnerinnen sichtbar zu machen.

Die digitale Tour „Jüdisches Halle gestern und heute“ und weitere Informationen sind hier zu finden.