Ein Schwerpunkt lag auf den ostdeutschen Bundesländern. Viele Kulturfördervereine wurden dort erst nach 1990 gegründet und arbeiten häufig unter besonderen strukturellen Bedingungen. Der Tag bot engagierten Personen aus Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Kultur Raum für Diskussionen, Perspektiven und Vernetzung.
Besonders Sachsen-Anhalt war mit Vertreter:innen aus verschiedenen Bereichen präsent. Im Mittelpunkt stand die gemeinsame Initiative zum Aufbau eines Landesnetzwerks für Kulturfördervereine. Beteiligt sind unter anderem die Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen Sachsen-Anhalt (LAGFA) sowie die Landesarbeitsgemeinschaft Bürgerschaftliches Engagement im Kulturbereich (LAG BEK).
Rainer Robra, Kulturstaatsminister, richtete ein Grußwort an die Teilnehmenden. Er würdigte das Engagement der Kulturfördervereine als wichtigen Beitrag zur kulturellen Vielfalt und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Gleichzeitig betonte er die Bedeutung verlässlicher Strukturen, um ehrenamtliches Engagement im Kulturbereich auf Dauer zu sichern und weiterzuentwickeln.
In einer Podiumsrunde wurden die nächsten Schritte für Sachsen-Anhalt vorgestellt. Teil der Diskussion waren unter anderem Ulrike Eichentopf von der LAGFA und John Palatini von der LAG BEK. Noch im Herbst 2024 sind Regionaltreffen in Halle, Magdeburg und Dessau geplant. Im Jahr 2026 soll es ein landesweites Auftakttreffen geben.
Ulrike Eichentopf betonte in ihrem Beitrag die Bedeutung starker Partnerschaften:
„Damit Kulturfördervereine sich weiterentwickeln können, brauchen sie starke Partner:innen. Als LAGFA bringen wir das Wissen der Freiwilligenagenturen ein, um Engagement langfristig zu stärken.“
Auch John Palatini unterstrich die Rolle eines strukturierten Netzwerks:
„Kulturfördervereine sind bislang nicht spartenübergreifend organisiert. Ein Landesnetzwerk kann dafür sorgen, dass es künftig eine sichtbare Ansprechstruktur für ihre Belange gibt. Das gilt auch im Zusammenspiel mit bestehenden Engagementstrukturen wie der LAG BEK.“
Die Veranstaltung wurde von der neuen Ostbeauftragten der Bundesregierung, Elisabeth Kaiser, begleitet, die die Schirmherrschaft übernommen hatte. Den Abschluss bildete ein Abendempfang im Alten Rathaus Wittenberg.
Die Initiative in Sachsen-Anhalt ist ein Beispiel dafür, wie zivilgesellschaftliches Engagement im Kulturbereich gezielt gestärkt und mit bestehenden Strukturen verbunden werden kann.