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Engagement in der Kommune stärken – Tagung „Kommunal engagiert“ bringt Akteur:innen bundesweit zusammen

Wie kann bürgerschaftliches Engagement in Städten, Gemeinden und Landkreisen gezielt gefördert und strukturell gestärkt werden? Welche Rahmenbedingungen brauchen Engagierte, um sich langfristig in ihrer Kommune einbringen zu können? Und wie gelingt eine Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Zivilgesellschaft auf Augenhöhe?

Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Tagung „Kommunal engagiert“, die am 20. Mai 2025 in Halle (Saale) stattfand. Eingeladen hatte die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) in Kooperation mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund, dem Deutschen Landkreistag, dem Deutschen Städtetag, dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt sowie der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen Sachsen-Anhalt (LAGFA). 

Thematische Einstimmung statt Grußwort 

Die Veranstaltung begann mit einer Gesprächsrunde, in der Vertreter:innen aus Kommunalpolitik, Bundesministerien, Ländern und zivilgesellschaftlichen Organisationen Perspektiven auf die Rolle von Engagementförderung in der kommunalen Praxis einbrachten. Die Diskussion machte deutlich, dass vielerorts die Zusammenarbeit zwischen Kommunen und zivilgesellschaftlichen Akteur:innen bereits gut funktioniert. Doch es fehlt in manchen Kommunen auch an klaren Zuständigkeiten, abgestimmten Strukturen und ausreichenden Ressourcen. Engagementförderung sei dort erfolgreich, wo sie als gemeinsame Aufgabe verstanden wird und wo es konkrete Ansprechpersonen in den Kommunalverwaltungen und Unterstützungsangebote gibt. 

Erster offizieller Auftritt der neuen Staatsministerin 

Ein besonderer Moment der Tagung war der erste öffentliche Auftritt von Dr. Christiane Schenderlein, der neuen Staatsministerin für Sport und Ehrenamt im Bundeskanzleramt. In ihrem Grußwort betonte sie, wie entscheidend das Zusammenspiel von Bund, Ländern, Kommunen und Zivilgesellschaft für die Stärkung des Ehrenamts sei und kündigte an, sich für eine engere Verzahnung von politischen Rahmenbedingungen und praktischen Bedürfnissen vor Ort einzusetzen. 

Politische Impulse und vielfältige Praxisbeispiele 

Im Anschluss an die Gesprächsrunde gab Malu Dreyer, Ministerpräsidentin a. D. von Rheinland-Pfalz, eine politische Keynote. Sie betonte die Bedeutung der Kommunen als Orte gesellschaftlicher Teilhabe und rief dazu auf, zivilgesellschaftliche Initiativen als Mitgestaltende ernst zu nehmen. 

Im weiteren Verlauf der Tagung konnten sich die Teilnehmenden in verschiedenen praxisnahen Workshops und offenen Fragerunden austauschen. Die Themen reichten von Anerkennungskultur über Kommunikationsstrategien und Beratungsstrukturen bis hin zur Rolle kommunaler Engagementkoordinator:innen. Viele Workshops boten Einblicke in gelungene lokale Praxis und gleichzeitig Raum für offenen Austausch zu Herausforderungen und Lösungsansätzen. 

Zusammenarbeit stärken und Strukturen schaffen 

Die Tagung machte deutlich, dass kommunale Engagementförderung dann gelingt, wenn zivilgesellschaftliche und kommunale Strukturen verlässlich miteinander arbeiten. Engagement darf nicht als freiwilliges Zusatzangebot, sondern als integraler Bestandteil kommunaler Entwicklungspolitik verstanden werden. Lokale Infrastrukturen wie Freiwilligenagenturen oder Koordinierungsstellen können hier als verbindende Schnittstellen wirken. 

Die Tagung „Kommunal engagiert“ hat wichtige Impulse gesetzt: für mehr Verständigung, mehr Kooperation und eine langfristige Stärkung des Ehrenamts auf kommunaler Ebene.