Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat in dieser Woche in der Magdeburger Staatskanzlei Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an zwei Bürgerinnen und zwei Bürger überreicht. Verliehen wurden die Orden noch von Bundespräsident a.D. Joachim Gauck. Haseloff hob bei dieser Gelegenheit erneut die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements für das Funktionieren des demokratischen Gemeinwesens hervor.
Geehrt wurden:
Brigitte Bornschein, Freyburg, Verdienstkreuz am Bande
Die 66-jährige Krankenschwester wurde für ihr außergewöhnliches unternehmerisches Engagement im Pflegebereich geehrt. Im Jahr 2000 machte sie sich mit einem Pflegeheim in Freyburg selbständig. Nach ihrer Philosophie ist ein Heim keine Aufbewahrungsstätte, sondern ein Kommunikationszentrum, in dem sich die Senioren gut aufgehoben und akzeptiert fühlen sollen. Dies erwies sich für Betroffene und Angehörige als so attraktiv, dass sie im Laufe der Zeit zwei weitere Heime eröffnete. Als Beschäftigte wegen der Arbeitszeiten Mühe hatten, Betreuungsplätze für ihre Kinder zu finden, eröffnete sie einen eigenen Kindergarten. Ebenso hat sie ein Eiscafé eröffnet, das als Ort für Familienfeiern der Senioren dient, aber auch der heimischen Bevölkerung offensteht. Mit 160 Arbeitsplätzen und drei Auszubildenden zählt sie zu den größten Arbeitgebern der Region. „Ihr Engagement zeigt, dass sich wirtschaftlicher Gewinn auch erzielen lässt, wenn man zuallererst das menschliche Wohl im Auge hat“, richtete sich Haseloff an Borschein.
Sabine Schönbeck, Quedlinburg (OT Gernrode), Verdienstkreuz am Bande
Die 70-jährige pensionierte Lehrerin wurde für ihr herausragendes Engagement um Bildung und Kultur im Raum Quedlinburg geehrt. Seit 1991 wirkte sie an einem Quedlinburger Gymnasium engagiert an der Entwicklung der gymnasialen Bildung mit. Über viele Jahre war sie bis zu Ihrer Pensionierung 2009 Vertrauenslehrerin. Als Leiterin des Fachbereichs Kunst verstand sie es, künstlerische Akzente bei schulischen und außerschulischen Aktivitäten zu setzen. Sie erarbeitete mit Schülerinnen und Schülern ein Konzept zur künstlerischen Ausgestaltung der Schule, welches erfolgreich umgesetzt wurde. Sie organisierte eine Zusammenarbeit ihrer Schule mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unter Mitwirkung ihrer Schüler. Seit mehr als 40 Jahren setzt sie sich für die Denkmalpflege Ihres Heimatortes Gernrode ein. „Mit Ihrem unermüdlichen Engagement haben Sie entscheidend zum Erhalt wichtiger Kulturgüter wie der Alten Elementarschule beigetragen“, sagte Haseloff an Schönbeck gewandt.
Wolfgang Schuth, Biederitz, Verdienstkreuz am Bande
Der 61-jährige Geschäftsführer wurde für sein jahrzehntelanges Engagement im sozialen Bereich geehrt. Er baute den Landesverband Sachsen-Anhalt der Arbeiterwohlfahrt (AWO) an führender Stelle mit auf und wurde dessen Geschäftsführer. Er leistete Aufbauhilfe für die AWO-Kreisverbände und deren soziale Dienste. 1997 veranlasste er die Gründung der AWO Gemeinschaftsstiftung Sachsen-Anhalt und führte in der Anfangszeit ehrenamtlich ihre Geschäfte. Bei von ihm initiierten Stiftungen der AWO-Gliederungen arbeitet er ehrenamtlich mit. Er leistete Unterstützung beim Aufbau von Organisationen in Osteuropa, die der AWO nahestehen. Er setzt sich entschieden für Demokratie und Toleranz ein. Vor dem Hintergrund rechtsextremer Tendenzen wurde 2008 auf seine Initiative die Resolution „Demokratie und Toleranz leben“ der AWO verabschiedet. In der AWO moderierte und koordinierte er Veranstaltungen im Rahmen eines bundesweiten Entwicklungsprozesses der AWO hin zu einem modernen sozialen Dienstleister, der 2007 in eine Sonderkonferenz in Magdeburg mündete. „Dass die AWO in Sachsen-Anhalt zu einem ein anerkannten Sozialpartner entwickelt hat, ist zu weiten Teilen Ihr persönliches Verdienst“, wandte sich Haseloff an Schuth.
Prof. Dr. Helmut Zühlke, Lutherstadt Wittenberg, Verdienstkreuz am Bande
Der 69-jährige Chefarzt wurde für seine herausragenden Verdienste um die Medizin und für sein gesellschaftliches Engagement geehrt. In den 1980er Jahren hat er eine Reihe von Operationsverfahren entwickelt und durch grundlegende wissenschaftliche Arbeiten die Voraussetzungen für neue Methoden und Sichtweisen in der Chirurgie geschaffen. Er war 1998 und 1999 Präsident der Chirurgenvereinigung Sachsen-Anhalt sowie 2014 der Mitteldeutschen Chirurgenvereinigung. Die unter seiner Leitung in diesen Jahren in der Lutherstadt Wittenberg durchgeführten Kongresse waren ein Treffpunkt bedeutender deutscher Chirurgen. Darüber hinaus hielt er Vorträge, betreute Doktoranden, bildete Fachärzte aus und arbeitete in Fachkommissionen der Ärztekammer Sachsen-Anhalt mit. Er gehört dem Gesamtvorstand des Tumorzentrums Anhalt an und gestaltet in hohem Maße dessen Veranstaltungen mit. „Mit der Organisation wissenschaftlicher Veranstaltungen in Lutherstadt Wittenberg machten Sie der Stadt auch international Ehre“, sagte Haseloff an Zühlke gerichtet.
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Quelle: Pressemitteilung Nr.: 266/2017 vom 9. Mai