Die Kontexte, in denen sich Menschen engagieren, werden immer vielfältiger. Zwar bilden Vereine noch immer die zentrale Infrastruktur für bürgerschaftliches Engagement, doch es etablieren sich stetig andere Kontexte z.B. in Kirchen und staatlich-öffentlichen Einrichtungen wie Museen. Insbesondere informelle Zusammenschlüsse gewinnen an Bedeutung für ehrenamlich aktive Menschen. Protestbewegungen, (digitale) Nachbarschaftsnetzwerke und Selbsthilfegruppen sind neue Orte des Engagements. Hierbei lässt sich informelles Engagement weder auf bestimmte Bevölkerungsgruppen noch auf weniger Bereitschaft zu Verbindlichkeit reduzieren. Im Gegenteil "bedarf [es] seiner Anerkennung als gleichwertige Form der zivilgesellschaftlichen Partizipation".
Es "lässt sich feststellen: Die Kontexte des freiwilligen Engagements werden vielfältiger und lassen sich immer schlechter auf einen konzeptionell und empirisch klar abgrenzbaren, formal organisierten Dritten Sektor reduzieren. Vielmehr entsteht Engagement zunehmend an den Grenzen von Staat, Markt, Organisationen des Dritten Sektors und privaten Lebenswelten." Engagmentförderung muss sich deshalb an die vielfältigen Kontexte und Ausprägungsformen bürgerschaftlichen Engagements anpassen.
Im Diskussionspapier werden hierzu die folgenden Punkte angeführt:
- Entwicklung flexibler Förderstrukturen
- Anpassung von rechtlichen Rahmenbedingungen
- Förderung von Kooperationen
- Ganzheitlicher Blick auf Kontexte des Engagements
Darüber hinaus ergeben sich Implikationen für zivilgesellschaftliche Organisationen. Wollen formal organisierte Strukturen wie Vereine neue Engagierte gewinnen wollen, sollten sie sich an den veränderten Bedürfnissen der interessierten Ehrenamtlichen orientieren. Es braucht offenere Strukturen, damit sich Engagementwillige aktiv einbringen können, ohne beispielsweise eine dauerhafte Mitgliedschaft oder ein Amt übernehmen zu müssen. Das Gebot der Stunde lautet: Flexibilität.
Quelle und das gesamte Diskussionspapier als PDF hier